Als Tourist in Brasilien – zwischen Samba, Sehnsucht und Sehenswertem
Sechs Wochen durch Brasilien reisen – ein Traum für jeden, der an fremden Kulturen interessiert sind. Doch die Frage ist: Wie reist man am besten?
Als Tourist bedeutet für mich, die Reise gut zu planen und vorzubereiten. Brasilien ist ein riesiges Land und wir wollten so viel wie möglich sehen. Doch wo fängt man an? Die Möglichkeiten und die Auswahl an Orten, Landschaften und Eindrücken war fast schon überfordernd. Die Entscheidung fiel auf eine Route, die uns quer durchs Land führte:
Los ging’s im sonnigen Fortaleza im Norden, dann weiter in den Dschungel des Amazonas – eine Welt, die nahezu unvorstellbar für uns ist. Danach zog es uns nach Salvador, wo afrikanische Einflüsse und brasilianische Lebensfreude aufeinandertreffen. Und zum großen Finale: natürlich Rio de Janeiro.
Reisen als Tourist – mit Plan und Vorfreude im Gepäck
Touristisch zu reisen bedeutet für mich: Flüge im Voraus zu buchen, Unterkünfte zu wählen und die bequemsten Transportmöglichkeiten zu organisieren – eben alles so organisieren, dass man entspannt genießen kann. Klar, das hat seinen Reiz. Vor allem die Vorfreude, auf all die geplanten Erlebnisse ist unbezahlbar.
Der große Vorteil: Man sieht tatsächlich viel. Man verpasst keine der großen Sehenswürdigkeiten und entdeckt das, was man sonst nur aus Reiseführern kennt. Man kann sich darauf verlassen, dass alles reibungslos läuft.
Der Nachteil? Man bleibt oft ein bisschen außen vor, nah dran – aber nicht mittendrin. Vom echten Leben der Menschen, vom Alltagsgefühl des Landes – davon bekommt leider man nur wenig mit.
Genau das ist der größte Unterschied zu meinen Projekten in Afrika. Dort bin ich mitten im Geschehen und voll in den Alltag der Menschen eingebunden, aber für touristische Highlights bleibt kaum Zeit.
In Brasilien wollten ich es mal anders erleben. Und so nehme ich dich jetzt mit an den letzten und wohl beeindruckendsten Ort unserer Reise:
Rio de Janeiro – Klischee trifft auf Gänsehaut
Rio. Allein der Name klingt schon nach Sonne, Musik und Magie. Jeder kennt den Zuckerhut, die Christo-Statue und die legendäre Copacabana – und all das wir wollten sehen. Also haben wir uns ein schönes Hotel in der Nähe der Copacabana gegönnt, sind jeden Abend ins Restaurants essen gegangen und haben mit einem Caipirinha in der Hand Live-Musik am Strand genossen.
Unsere touristischen Highlights in Rio:
🌞 Private Stadtrundfahrt mit einer herzlichen Brasilianerin, die fließend Deutsch sprach – sie hat uns zahlreiche Tipps gegeben
🚌 Fahrt im Hop-on-Hop-off-Bus inklusive Sambashow – Touri-Herz, was willst du mehr?
🌴 Besuch des botanischen Gartens
🚠 Mit der Seilbahn auf den Zuckerhut – dieser Ausblick ist einfach unbeschreiblich!
⛪ Hoch zur Christusstatue mit dem Kleinbus – einmal Gänsehaut und zurück
🔭 Besuch des futuristischen „Museu do Amanhã“ (Zukunftsmuseum) – sehr beeindruckend
🚤 Bootsfahrt in der Lagune – danach ein schickes Dinner direkt am Wasser
Wir haben nichts ausgelassen, wir haben das volle Programm genossen! Es war eine fantastische Zeit, voller Highlights, voller wunderschöner Erlebnisse. Aber im Hinterkopf blieb ein Gedanke: Das wahre Brasilien und das Leben der Menschen dort sieht anders aus.Brasilien ist nicht Zuckerhut und Karneval. Die Realität sieht für viele Menschen ganz anders aus. Millionen Menschen leben in Favelas. Selbst wer studiert hat, verdient oft kaum genug zum Leben.
Das hat mich nachdenklich gemacht. Aber ein Trost bleibt: Der Tourismus ist für viele Brasilianer eine wichtige Einnahmequelle. Unsere Ausgaben – sei es für Hotels, Restaurants oder Touren – tragen zumindest ein kleines Stück dazu bei, dass viele Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Trotz aller Reflexion bleibt eines sicher: Diese Reise war ein unvergessliches Erlebnis.